Phishing, Betrug & digitale Fallen erkennen

Hinweis: Diese Seite wird von cafecodex.de gepflegt und öffentlich bereitgestellt. Ziel ist es, Menschen für digitale Gefahren zu sensibilisieren, typische Betrugsmaschen aufzuzeigen und Wege zur schnellen Reaktion zu erläutern.

Aktueller Fall (Mai 2025) – Phishing über WG-gesucht.de und gefälschte Booking.com-Seite

Im Mai 2025 wurde uns folgender Betrugsfall gemeldet und zur Dokumentation freigegeben:

Eine vermeintliche Wohnungsanzeige auf https://www.wg-gesucht.de leitete Interessierte über eine direkte E-Mail-Korrespondenz an eine angebliche Vermieterin weiter. Diese stellte sich als angebliche Vermieterin Anett D. (hier verkürzt) vor, lebend in Italien, und forderte zur Wohnungsreservierung über einen vermeintlichen „Booking.com-Link“ auf: https://booking.com.s1.prope86649412.homes/property-a-Otto-Lauffer-Strasse-4a-Gottingen-Germany

Warnzeichen im Fall:

  • Kommunikation außerhalb der Plattform
  • Druck zur schnellen Buchung über unbekannten Link
  • angebliche Verwaltung über Booking.com ohne Echtheitsprüfung
  • Weitergabe sensibler Daten (u. a. Ausweiskopie) im Vorfeld
  • Die Website war eine professionell gestaltete Phishing-Seite. Eine Anzeige bei der Polizei wurde gestellt. Die Domain wurde archiviert: https://archive.ph/cVCPP

Soforthilfe bei Verdacht

Beispiel: Standardmeldung an eine Plattform

Wenn du auf einen Betrugsversuch stößt, ist es sinnvoll, der Plattform eine sachliche und vollständige Meldung zu senden. Hier ein Beispieltext, den du individuell anpassen kannst:

Sehr geehrtes Support-Team,

ich möchte einen möglichen Betrugsversuch melden, auf den ich im Rahmen einer Wohnungsanfrage auf Ihrer Plattform gestoßen bin. Die Kommunikation verlief zunächst unauffällig, endete aber in einem betrügerischen Versuch, mich über einen gefälschten Buchungslink zur Herausgabe persönlicher Daten zu bewegen.

Die Anzeige war unter folgendem Link zu finden (falls noch aktiv): [Plattform-Link einfügen]

Der verwendete externe Link war: [Betrugslink einfügen]

Ich habe die Seite bereits der Polizei gemeldet und sie archiviert: [Archivlink einfügen]

Ich hoffe, dass Sie den Fall prüfen und ggf. Maßnahmen gegen das betroffene Konto einleiten können. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen [Vorname Nachname]

Tipp: Oft findest du die richtigen Kontaktadressen im Impressum oder im Hilfebereich („Support“) der jeweiligen Website.

  • 1. Ruhe bewahren. Nicht weiter reagieren. Keine Zahlungen oder Dokumente senden.
  • 2. Beweise sichern: Screenshots, PDF-Ausdrucke, Nachrichtenverlauf speichern (lokal).
  • 3. Polizei informieren:

In Deutschland über die Onlinewache der Polizei:

4. bei der original Plattform melden:

Woran erkenne ich Phishing-Seiten?

  • Absenderadresse wirkt glaubwürdig, Domain aber z. B. „.s1.prope86649.homes“
  • Dringender Handlungsdruck: „Schnell buchen, sonst ist es weg“
  • Kein Impressum, keine Buchungsnummer auf offiziellen Seiten nachvollziehbar
  • Design imitiert bekannte Seiten, aber Login oder Bezahlung laufen extern

Was tun, wenn Daten bereits weitergegeben wurden?

  • Sofortige Meldung an die Polizei
  • Informiere ggf. deine Bank
  • Ausweisverlust melden (z. B. unter https://www.personalausweisportal.de/
  • Online-Konten: Passwörter ändern, 2-Faktor-Authentifizierung aktivieren

Gibt es Beratung durch die Polizei?

Ja. Die Polizei bietet bundesweit Unterstützung bei Cybercrime und Betrugsfällen. Für Privatpersonen ist der einfachste Weg die Onlinewache der Polizei Deutschland:

https://portal.onlinewache.polizei.de/

Dort wählst du dein Bundesland aus und kannst online Anzeige erstatten oder Kontakt zur zuständigen Stelle aufnehmen.

Ziel dieser Seite – Hilfe zur Selbsthilfe

Phishing und Betrug im Netz treffen oft Menschen, die gerade in emotionalen oder stressigen Situationen sind – Wohnungssuche, Partnerschaft, Behördenkontakt. Diese Seite dokumentiert reale Fälle, gibt Warnzeichen an die Hand und bietet Vorlagen für die Kommunikation mit Polizei, Plattformen und Betroffenen.


Beispiel: Gefälschte E-Mail „von dir selbst“

Von: Bernd Hebel <bernd @becode.de> An: Bernd Hebel <bernd @becode.de> Betreff: Dringend – Konto wurde kompromittiert!

Hallo,

wir haben verdächtige Aktivitäten auf deinem Konto festgestellt. Bitte bestätige dein Passwort innerhalb von 24 Stunden, sonst wird dein Zugang gesperrt:

👉 https://secure-login-check.becode.de-verifizieren.info/

Mit freundlichen Grüßen Support-Team – IT-Sicherheit

Was daran falsch ist:

  • Absender wirkt echt – ist aber leicht fälschbar (Spoofing)
  • Die URL enthält „becode.de“, ist aber manipuliert!
  • Klassische Druckkulisse: „innerhalb von 24 Stunden handeln“
  • Keine echte Signatur, kein Impressum, kein Bezug zu realem Konto

Hinweis: Diese E-Mail stammt nicht von dir, sondern wurde mit deiner Adresse im Absender gefälscht. Deine DMARC/SPF/DKIM-Einträge helfen, dass andere Server solche Mails blockieren – du selbst kannst sie aber dennoch erhalten.

Diese Seite wird ehrenamtlich gepflegt. Bitte sende Ergänzungen oder Hinweise an: bernd @cafecodex.de